Rainer Groothuis in der ZEIT über die zunehmende Verwechselbarkeit deutscher Verlage:
Nur Profil macht Profit
Wenn Jörg Albrecht in der ZEIT schreibt, „Fünf von sechs Romanen kommen heute mit demselben Umschlag daher: Frau lehnt träumend gegen Birke (oder umgekehrt)“, dann ist dies zwar etwas übertrieben, vorbei aber ist’s mit der individuellen Gestaltung. Die programmatischen Profile sind ausgefranst. Was heißt heute „Suhrkamp/Fischer/List/und so weiter-Culture“? Viele Verlage drängen in die „Mitte“, und dort herrscht klaustrophobische Enge. Verlage ohne Profil: Wer nicht auffällt, hat nichts zu sagen. Wer nichts zu sagen hat, ist nicht eigenwillig. Wer nicht eigenwillig ist, wird überflüssig. „Großes neurotisches Potenzial in angenehmer Ausformung“, so befindet ein Verleger über die Buchbranche
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