1996 erschienen, gibt Gecks kleine Monographie einen soliden Überblick über das Leben & Werk Beethovens. Das Buch ist denkbar unspektakulär, was angesichts der Menge an verklärender Beethoven-Literatur durchaus als Kompliment gemeint ist. Erwähnenswert ist das kurze rezeptionsgeschichtliche Kapitel. Da viele Sinfoniker des 19. Jahrhunderts musikalisch-strukturell weniger wagemutig gewesen seien als Beethoven – Geck nennt als Beispiel die vergleichsweise traditionellen Durchführungen bei Mendelssohn und Schumann – zieht er folgende Schlussfolgerung:
Vielleicht sind Gustav Mahler und Dimitrij Schostakowitsch die einzigen gewesen, welche den phantastisch-romantischen Beethoven auch innerhalb des sinfonischen Genres haben weiterleben lassen. (S. 133)