Mahler: Symphonie Nr. 8

Wiener Musikverein am 13. September 2001
Gustav-Mahler-Jugendorchester
Wiener Singverein
Prager Philharmonischer Chor
St. Florianer Sängerknaben
Elizabeth Whitehouse, Hillevi Martinpelto, Martina Jankova, Yvonne Naef, Jadwiga Rappe, Herbert Lippert, Peter Weber, Andreas Macco
Dirigent: Franz Welser-Möst

Eingangs sei erwähnt, dass ich die Achte von Mahler für seine problematischste Symphonie halte. Meine Bedenken sind ästhetischer Natur, nämlich ob es musikalisch plausibel ist, möglichst große emotionale Wirkung durch einen möglichst großen Klangapparat hervorzurufen.

Heute weiß ich: Es funktioniert. Zwar hörte ich alle Mahler-Symphonien mehrfach in Konzertsälen, gespielt von den unterschiedlichsten Orchestern. Die Achte war nie darunter, der Aufwand einer Aufführung mit drei großen Chören und zahlreichen Solisten ist enorm. Der Klangeindruck ist buchstäblich überwältigend, und es nötigt Respekt ab, mit welcher Kompromisslosigkeit Mahler seine „Gedankenmusik“ in realen Klang verwandelte und mit welchem Kunstwillen er diese Klangmassen bändigte.

Franz Welser-Möst hatte damit einige Probleme. Vor allem bei den lautesten Stellen im ersten Teil (Hymnus) türmten sich die Klangberge ziemlich willkürlich und unstrukturiert auf, das konnte Bernstein in seiner letzten Einspielung (Salzburger Festspiele) besser, d.h. auch diese Teile waren nuancenreicher.

Es gab aber auch brillante Stellen, vor allem der Anfang des zweiten Teils, also der Beginn der Vertonung der Schlussszene des Faust II. gelang kongenial, fein differenziert näherte sich das Orchester dem ersten Einsatz des Chors. Die Chöre waren durchgehend hervorragend, die jungen Musiker überwiegend.
Ein gelungener und beeindruckender Konzertabend.

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