Brief an Christian Gottfried Körner vom 7. Januar 1788:
Ich selbst, der ich jezt genöthigt bin seichte, trockne und geistlose Bücher zu lesen, was gäbe ich drum, wenn mir einer die Niederländische Geschichte nur so in die Hände lieferte, wie ich sie dem Publikum vielleicht liefern werde. Auf der Straße, die man gehen muß, dankt man für eine wohltätige Bank, die ein Menschenfreund dem müden Wandrer hingesetzt hat, oder für eine liebliche Allee weit mehr, als wenn man sie in einem Lustgarten findet, dem man hätte vorübergehen können.
Wenn es Nothdurft ist, die Geschichte zu lernen, so hat derjenige nicht für den Undank gearbeitet, der sie aus einer trockenen Wissenschaft in eine reitzende verwandelt, und da Genüsse hinstreut, wo man sich hätte gefallen lassen, nur Mühe zu finden. Ich weiss nicht, ob ich Dir meine Ideen klar gemacht habe; aber ich fühle, daß ich die Materie mit überzeugtem Verstande verlasse.