Burgtheater 13.2.03
Regie: Karin Beier
Billy Rice: Martin Schwab
Jean Rice: Alexandra Henkel
Archie Rice: Karlheinz Hackl
Die passionierten Theatergänger wissen es: Selbst in einer Theaterstadt wie Wien sind von zehn Aufführungen fünf (im guten Sinn) mittelmäßig, vielleicht drei gut oder sehr gut, und zwei katastrophal schlecht. In die letzte Kategorie fällt diese Inszenierung, nach deren erster Hälfte ich das Burgtheater fluchtartig verlassen habe.
Karin Beier, die am Burgtheater schon Schillers ohnehin fragwürdige „Jungfrau von Orleans“ ruinieren durfte, stellt Osbornes einst höchst erfolgreiches Stück in einer peinlichen Oberflächlichkeit auf die Bühne, die dem Drama jegliche psychologische Substanz entzieht.
Nach dem unsäglichen „Cyrano de Bergerac“ war das bereits der zweite ästhetische „Aussetzer“ des Burgtheaters in dieser Saison, und man fragt sich, ob Direktor Klaus Bachler die Theaterkatastrophen eigentlich kennt, die er in seinem Haus geschehen läßt.
Das Ärgerlichste dabei ist – zumindest beim „Entertainer“ – die unglaubliche Verschwendung schauspielerischer Fähigkeiten. Karlheinz Hackl und Martin Schwab hätten wahrlich besseres verdient, als ihre Fähigkeiten offenkundig unbegabten Regie“talenten“ opfern zu müssen.