Die wichtigste antike Stätte im Osten Siziliens. Zu sehen gibt es dort einen griechischen Tempel und ein Theater, wobei „griechisch“ dahin gehend modifiziert werden muss, dass Segesta von Elymern bewohnt wurde, einem Volk aus Kleinasien. Kulturellen Einflüssen sehr aufgeschlossen unterhielten die Segestaner sowohl Beziehungen mit den Karthagern als auch mit den Griechen.
Zum Konflikt kam es, als die griechische Kolonie Selinunt ihr Territorium zu Ungunsten von Segesta ausdehen wollte. Die Details kann man bei Thukydides* nachlesen: Durch ein geschicktes Täuschungsmanöver konnten die Segestaner die Athener von ihrem „Reichtum“ überzeugen. Ein Bündnis war die Folge, einer der Gründe für die verheerende Sizilienexpedition der Athener.
Der Tempel in Segesta (Mitte 5. Jhd.) wurde nie fertig gestellt, es fehlten Cella und Dach, so dass nur die Ruine einer Baustelle zu besichtigen ist. Immerhin wurde die Ringhalle aufgerichtet, auch wenn einige Säulen noch die als Transportschutz gedachte Steinummantelung tragen. So ist der architektonische Gesamteindruck – vor allem aus der Entfernung – durchaus fesselnd.
Zu sehen gibt es weiters ein kleineres griechisches Theater (3. Jhd) mit einem grandiosen Blick über sizilianische Landschaft. Erhalten sind nur 20 Sitzreihen, trotzdem lohnt sich ein Besuch sehr.
* Siehe auch meine Reihe über die „Geschichte des Peloponnesischen Kriegs“: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4 und Teil 5.