Die Überreste der griechischen Stadt Selinunt sind einer der vielen Höhepunkte, wenn man Sizilien aus Interesse an der Antike bereist. 650 v.C. gegründet, entwickelte sich die Stadt zu einer der reichsten auf der Insel.
Acht Tempelruinen sind noch zu besichtigen, einige davon in einem zufriedenstellenden Zustand. Die Akropolis liegt auf einem hohen Plateau über der Küste, die man von dort hervorragend überblickt. Der Tempel G, auf dem Osthügel gelegen, war mit 50,10 x 110,10m der größte je gebaute dorische Tempel. Auf Sizilien gab es damals einen megalomanen Wettbewerb, was Größe und Pracht der Sakralbauten anging.
Jahrzehntelang lebte man in gutem Einverständnis mit den Kathargern auf der Insel, deshalb kann man den Überfall Hannibals (Sohn des Giskon) im Jahr 409 v.C. bis heute nicht plausibel erklären. Das ungeheure Gemetzel jedoch ist überliefert: 16.000 Selinuntiner wurden auf der Agora hingerichtet, 5400 als Sklaven verkauft. 3000 gelang die Flucht nach Syrakus.