Samuel Beckett: Molloy. Roman

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Aus nicht nachvollziehbaren Gründen beschäftigte ich mich bisher ausschließlich mit dem dramatischen Werk Becketts und vernachlässigte sein erzählerisches Oeuvre. Ein großer Fehler wie die Lektüre von Molloy zeigte. Beckett beschäftigt sich darin mit ähnlichen existenziellen Fragestellungen wie in seinen Stücken. Der Eindruck ist teilweise sogar stärker, was mit der gewählten Erzählperspektive zusammenhängt: Bei Molloy handelt es sich in beiden Teilen des Buches um einen Ich-Erzähler, dessen treuherzige Erzählweise in direktem Kontrast zum Geschilderten steht, insbesondere zu der vergleichsweise abstrakten fiktionalen Umwelt des Romans.

Der Beckett-Artikel in der Britannica beschreibt die Welt des Autors sehr treffend so:

The widespread idea, fostered by the popular press, that Beckett’s work is concerned primarily with the sordid side of human existence, with tramps and with cripples who inhabit trash cans, is a fundamental misconception. He dealt with human beings in such extreme situations not because he was interested in the sordid and diseased aspects of life but because he concentrated on the essential aspects of human experience. The subject matter of so much of the world’s literature – the social relations between individuals, their manners and possessions, their struggles for rank and position, or the conquest of sexual objects – appeared to Beckett as mere external trappings of existence, the accidential and superficial aspects that mask the basic problems and the basic anguish of the human condition.

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