Verdi: Nabucco

Wiener Staatsoper 8.3.
Dirigent: Vjekoslav Sutej
Inszenierung: Günter Krämer
Nabucco: Alberto Gazale
Ismaele: Keith Ikaia-Purdy
Abigaille: Eliane Coelho
Fenena: Nadia Krasteva

Da man sich inszenatorisch in der Staatsoper aus konservativer Perspektive auf fast alles gefasst machen muss, wird man verstehen, wie erleichtert ich war, als der Vorhang aufging, und niemand versucht hat, den Jerusalemer Tempel zu realistisch wie möglich nachzubauen.

Günter Krämer hat, ganz im Gegenteil, eine der besten Regiearbeiten geliefert, die ich an diesem Haus bisher sah: Kaum Bühnebild, viel intelligente Choreographie, Arbeit mit Beleuchtung und Farben sowie der Projektion von hebräischen Schriftzeichen.

Das Libretto dieser religiösen Kampfoper ist überaus fragwürdig, weshalb für mich „Nabucco“ zu den weniger interessanten Opern Verdis zählt. Daran ändert auch nichts, dass es musikalisch durchaus fesselt, zu hören, wie Verdi endlich zu seinem Stil gefunden hat.

Das musikalische Niveau des Abends war ebenfalls ausgezeichnet: Sänger und Orchester waren glänzend disponiert, der Wiener Staatsoperchor war (als gar nicht so versteckter Hauptdarsteller) fulminant. Anhören!

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