Konzerthaus 28.11.
Richard Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28; Fünf Lieder
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 1 D-Dur
Dirigent: Michael Tilson Thomas
Die klangliche Flexibilität der Wiener Philharmoniker zeigt sich darin, dass sie bei einem Dirigtenten aus den USA „amerikanisch“ klingen können. Thomas wählte bei Mahlers Erster einen verblüffenden Interpretationsansatz, der irgendwo zwischen dem souveränen Spannungsaufbau Leonard Bernsteins und der kühlen Brillanz eines Pierre Boulez zu suchen wäre. Trotzdem wurden die lyrischen Stellen sehr poetisch gespielt (Holzbläser!). Man kann Mahler nicht besser spielen!
Nebenbei sei angemerkt: Wenn man die Wiener Philharmoniker wieder einmal in Höchstform hört, wird einem schmerzlich bewusst, wie durchschnittlich sie derzeit im Graben der Wiener Staatsoper klingen. Wagner so engagiert und konzentriert gespielt wie Mahler heute, und der Wiener Ring wäre musikalisch Weltklasse.