Theater an der Wien 13.10.
Musikalische Leitung Fabio Luisi
Inszenierung, Bühnenbild & Licht Krystian Lupa
Wiener Symphoniker
Arnold Schoenberg Chor (Ltg: Erwin Ortner)
Sarastro Franz-Josef Selig
Tamino Pavol Breslik
Sprecher / Zweiter Priester Andreas Schmidt
Erster Priester Andreas Conrad
Königin der Nacht Sen Guo
Pamina Helena Juntunen
Papageno Roman Trekel
Kennen Sie schlechte Powerpoint-Präsentationen? Alle Elemente werden langweilig von links in die Folie „hineinanimiert“ (Standard-Einstellung), die Auswahl der Farben ist degoutant und die Animationen haben keinerlei Bezug zum Inhalt. Wenn Sie diese Frage bejahen, haben Sie bereits eine sehr genaue Vorstellung von dieser missratenen Inszenierung.
Statt von links wie bei Powerpoint, schwebt hier alles von oben ein: Die Königin der Nacht, die Knaben (mehrmals in einem lächerlichen Käfig) und einiges mehr. Mich erinnerte das sehr an eine groteske Zauberflöten-Aufführung des Passauer Stadttheaters zu Schulzeiten: so peinlich, dass es wieder komisch war. Die – wie sich in einem Gespräch vor Beginn herausstellte – opernkundige Dame neben mir, hielt diese Zumutung ziemlich genau eine Dreiviertelstunde durch, bevor sie sichtlich indigniert das Theater an der Wien verließ. Eine seltsame Mischung von Märchenkostümen, Regietheater-Elementen und unpassende Videoprojektionen runden diese grandiose Regieleistung ab.
Musikalisch war die Aufführung, sieht man von einigen Ausrutschern und Fehlbesetzungen ab, durchschnittlich im schlechten Sinn. Die Wiener Symphoniker spielten ihren Mozart so langweilig als wollten sie sich dem Niveau der Inszenierung anpassen. Sen Guc als Königin der Nacht, war der Rolle hörbar nicht gewachsen. „Tamino“ und „Papageno“ konnten sich aber durchaus hören lassen.