Reise-Notizen Paris (4): Musée Rodin und Musée Picasso

Mit diesen zwei musealen Kleinoden ist die Zahl der besuchten Kunstetablissements in Paris komplett. Sie sind quasi das Gegenstück des ausufernden Louvre: überschaubar, monothematisch, charmant. Das Musée Rodin ist im Hotel Brion, einem schönen Rokokopalais untergebracht, in dem Rodin von 1908 bis zu seinem Tod 1917 im Erdgeschoss wohnte. Die beiden Stockwerke zeigen nicht nur ausgewählte Skulpturen des Künstlers, sondern informieren auch über den Entstehungsprozess durch die Ausstellung diverser Vorstufen. Selbst in die komplexe Technik des Bronzegießens wird man anschaulich eingeführt.

Ästhetischer Höhepunkt ist allerdings der Park der Villa, in dem die berühmtesten Werke Rodins eine Bleibe gefunden haben: Die Bürger von Calais, Das Höllentor, Der Denker … Rodin stellte die klassizistische Ästhetik der Skulptur auf den Kopf und erreicht trotzdem (besser: deshalb) eine unglaubliche Eindrücklichkeit.

Im Marais ist ein weiteres „biographisches“ Museum angesiedelt, das Musée Picasso. Das aus der Zeit Ludwig XIV. stammende Stadtpalais Hôtel Salé bietet – wie die Villa im Fall Rodins – ein ideales architektonisches Ambiente für die zahlreichen Werke Picassos. Vielleicht eine etwas zu labyrinthische Anlage, möchte man einwenden. Wobei die sehr unterschiedlichen Räumlichkeiten nicht so schlecht mit den sich in schneller Folge abwechselnden Stilen Picassos „harmonieren“. Ein Eldorado für jeden Kunstfreund.

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