Reise-Notizen: Jordanien (3): Wüstenschlösser, Gerasa

In der Nähe Ammans liegen die sogenannten Wüstenschlösser, welche aus der Zeit der Omayyaden stammen (8. Jahrhundert) und über deren Zweck es bis heute sehr kontroverse Diskussionen gibt. Die Bandbreite der Theorien reicht von ungestörten Orgienorten für die Elite (es sind einschlägige Wandmalereien enthalten, dem islamischen Bilderverbot Hohn sprechend) bis hin zur Etablierung machtpolitischer bedeutender Orte, um nicht nur die Beduinen zu beeindrucken. Wie meist geht man am besten von einer bunten Motivmischung aus. Entdeckt wurden viele von Alois Musil, Großcousin des Robert Musil, der sich in dieser Ecke der Welt einige Verdienste in Sachen archäologische Entdeckungen erwarb. Die Besichtigung der Schlösser lohnt sich, speziell der mächtige Quaderbau des Quasr El Azraq hinterlässt bleibende Eindrücke.

Die meisten Touristen fahren aus einem Grund nach Jordanien: Petra. Spätestens während des Durchwanderns der antiken Ruinen von Gerasa wird jedoch augenscheinlich, dass das Land viel mehr zu bieten hat. Mit Ephesus und Pompeij zählt Gerasa zu der beeindruckendsten freigelegten Stadt, die ich bisher besuchte. Die Fläche ist enorm und man kann wie in Ephesus in einer antiken Stadt einen ausgedehnten Spaziergang unternehmen. Als Beispiel sei das Ovale Forum genannt. Die Ausgrabungen sind bequem während eines Tagesausflug von Amman aus zu erkunden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code