Die New York Times berichtet, dass Amazon pikanterweise Bücher von George Orwell ohne Zustimmung der Besitzer von deren Kindle gelöscht hat.
Inzwischen ruderte Amazon zurück: Dies sei ein einmaliges Ereignis gewesen, da es sich um illegale Kopien gehandelt hätte. Trotzdem wirft es interessante Fragen rund um DRM und E-Books auf. Setzte sich dieses Prinzip technisch durch, könnte der Buchhändler die virtuellen Bücherregale seiner Kunden kontrollieren und unliebsames Material gegen deren Willen löschen. Bücher werden ab und an von Gerichten verboten, die Titel könnten dann ferngelöscht werden. In meinen echten Bücherregalen stehen einige Exemplare, die später zensiert wurden (Thomas Bernhards Holzfällen etwa). Man kann nur hoffen, dass die DRM-Verfechter bei den Ebooks ebenso den Kürzeren ziehen werden wie dies schon bei der Musikindustrie der Fall war.
Interessant, wasn das fürn Buch?
Welches?
Inzwischen gibt es eine Stellungnahme von Jeffrey P. Bezos, die klarer nicht sein könnte:
This is an apology for the way we previously handled illegally sold copies of 1984 and other novels on Kindle. Our „solution“ to the problem was stupid, thoughtless, and painfully out of line with our principles. It is wholly self-inflicted, and we deserve the criticism we’ve received. We will use the scar tissue from this painful mistake to help make better decisions going forward, ones that match our mission.
With deep apology to our customers,
Jeff Bezos
Founder CEO
Amazon.com