Regie: Woody Allen
Ich kenne alle Filme Woody Allens. Die Vertrautheit mit seinen Lieblingsmotiven führt dazu, dass man sich beim Ansehen einer neuen Produktion immer dabei ertappt, wissend zu nicken und die diversen Motive schnell in seine Filmographie zu verorten. Prostituierte spielten so bereits eine wichtige Rolle in Mighty Aphrodity (1995) und dem grandiosen Deconstructing Harry (1997). Der gescheiterte Autor in Bullets over Broadway (1994) etc. Man könnte auf diese Weise fast den ganzen Film auf andere Filme zurückführen. Das ist natürlich keine legitime Vorgehensweise, wirft aber ein Licht auf Woody Allens Ästhetik. Er variiert (auch strukturell) immer dieselben Handlungsmuster. Wäre man ihm nicht gewogen, könnte man ihm mangelnde Kreativität vorwerfen.
Trotzdem ist auch sein jüngstes Werk Unterhaltung auf hohem Niveau. Woody Allen inszeniert seine Geschichte nach allen Regeln seiner Regiekunst. Es fällt auf, dass sein Ton in den letzten Jahren immer zynischer wird, seine Filme dunkler und der Abstand zu den Figuren größer. Die diversen Handlungsstränge werden dieses Mal nicht zu Ende gebracht. Der Film bricht einfach ab. Wer mag, kann das als ästhetische Innovation verbuchen.