Die Naiven unter uns hatten gehofft, dass nach dem Teilzusammenbruch des Finanzsystems seit 2008 die Politik aufwachen, und den Banken regulatorisch so fest auf die Finger klopfen würde, dass weitere Multimilliardensubventionen seitens Steuerzahler überflüssig werden. Ein paar Verschärfungen gab es, speziell in den USA, aber die grundsätzliche Situation ist unverändert: Die nächste Krise kommt bestimmt und sie wird weit katastrophaler sein als die letzte. Gibt es derzeit eine spannendere Frage für den Journalismus als jene, wie es den Banken heute wirklich geht? Eine exzellenten, sehr ausführlichen Artikel publizierte die Februar-Ausgabe von The Atlantic: What’s Inside America’s Banks? von Frank Partnoy und und Jesse Eisinger:
Some four years after the 2008 financial crisis, public trust in banks is as low as ever. Sophisticated investors describe big banks as “black boxes” that may still be concealing enormous risks—the sort that could again take down the economy. A close investigation of a supposedly conservative bank’s financial records uncovers the reason for these fears—and points the way toward urgent reforms.
Die beiden decken zwei Dinge auf: Erstens haben die Investoren selbst nicht mehr Vertrauen als die Occupy-Bewegung in die Banken. Das System funktioniert also von innen heraus nicht mehr. Zweitens zeigen sie anhand der angeblich konservativsten amerikanischen Bank Wells Fargo im Detail anhand deren Geschäftsbericht, wie nichtssagend die Zahlen darin sind, wenn es um Risiken geht. Die Zeit in die Lektüre des langen Artikels ist sehr gut investiert.