Burgtheater 8.9. 2013
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen
Regie: Matthias Hartmann
Stellaris, Feenkönig: Peter Wolfsberger
Fortuna, Beherrscherin des Glücks, eine mächtige Fee: Maria Happel
Lumpazivagabundus, ein böser Geist: Max Mayer
Leim, ein Tischlergesell: Florian Teichtmeister
Zwirn, ein Schneidergesell: Michael Maertens
Knieriem, ein Schustergesell: Nicholas Ofczarek
Wenn Matthias Hartmann Nestroy inszeniert, bin ich auf Klamauk gefasst, und betrete das Burgtheater skeptisch. Klamauk ist denn auch ein wichtiger Bestandteil der Inszenierung. Als zu Beginn dann aber Fortuna (Maria Happel!) als Angela Merkel die Bühne betritt, und anfängt Euros zu verteilen, ist das eine glänzende Parodie. Hartmann findet eine interessante Mischung zwischen einem naturalistischem und einem parodistischen Konzept. Für den Naturalismus sorgt Nicholas Ofczarek, der den Zwirn so überzeugend als heruntergekommenen Säufer spielt, als hätte er jahrelang selbst als Sandler gelebt. Maertens und Teichtmeister stehen ihm komödiantisch aber kaum nach. Dem Abend kommt auch zugute, dass die sonst so beliebte Wiener-Volkstheater-Sentimentalität fehlt. Die aktuellen Bezüge und Couplets sind ebenfalls gelungen. So kann man heute Nestroy spielen, wenn man denn unbedingt muss.