Burgtheater 23.11. 2013
Regie: David Bösch
Mutter Courage: Maria Happel
Kattrin, ihre stumme Tochter: Sarah Viktoria Frick
Eilif, der ältere Sohn: André Meyer
Schweizerkas, der jüngere Sohn: Tino Hillebrand
Der Koch: Tilo Nest
Yvette Pottier: Regina Fritsch
Der Feldprediger: Falk Rockstroh
Das Burgtheaterpublikum schätzt Maria Happel für ihr komisches Talent, insofern ist ihre Besetzung als Mutter Courage durchaus ein mutiger Schritt. Sie meistert die Rolle gut und ist für das Scheitern des Abends ebenso wenig verantwortlich wie Sarah Viktoria Frick, die grandios die stumme Kattrin spielt und der eigentliche Star der Inszenierung ist.
Dem Scheitern dieser Mutter Courage auf dem Grund zu gehen, ist nicht einfach. Schauspielerisch gab es keine Mängel. David Bösch legt die Rollen brutal naturalistisch an: Die Menschen sind dreckig und heruntergekommen, die Zähne schlecht: Ein Anblick der vom Elend des Krieges zeugt. Die graue, düstere Bühne passt ebenfalls dazu. Bösch versucht den Krieg in starken Theaterbilder einzufangen. Manchmal gelingt ihm das, etwa im beklemmenden Finale, in vielen Fällen bleibt man aber seltsam ungerührt.
So gar nicht in dieses Konzept passen die Auftritte von Regina Fritsch, welche die Prostituierte Yvette Pottier als komisch-wienerische Ulknudel gibt und auf Lacher des Publikums abzielt. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.