Stephen Kinzer: All the Shah’s Men

Das zentrale Ereignis des Buches ist der CIA-Putsch gegen die iranische Regierung des Mohammed Mossadegh‘ im Jahr 1953. Der konkrete Ablauf der Ereignisse liest sich spannend wie ein Thriller. Kinzer gelingt aber weit mehr als eine gut geschriebene Schilderung historischer Tatsachen. Er stellt einen überzeugenden Konnex zwischen der Kolonialgeschichte des Iran und den aktuellen Ereignissen im Mittleren Osten her. Die Geschichte der US-Interventionen in dieser Weltgegend führen ja tatsächlich von einem Desaster zum nächsten. Legte der CIA-Putsch eine Grundlage für die spätere sogenannte „islamische Revolution“, so war die letzte Intervention im Irak ein wichtiger Katalysator für die aktuelle Katastrophe dort.

Eine Schlüsselrolle für die iranische Unzufriedenheit spielte die arrogante und inhumane britische Kolonialpolitik, die selbst bei der amerikanischen Politik damals auf immer größeres Unverständnis stieß. Was die Anglo-Persian Oil Company damals im Iran aufführte, war eine prototypische kolonialistische Schmierenkomödie.

Vom Genre her ist All the Shah’s Men ein ebenso gut recherchiertes wie gut geschriebenes Sachbuch, das auch vor Polemik nicht zurückschreckt. Nichts also für Leser, die ausschließlich ausgewogene akademische Kost bevorzugen. Für alle anderen eine klare Leseempfehlung.

Stephen Kinzer: All the Shah’s Men: An American Coup and the Roots of Middle East Terror (Wiley)

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