Museum der Moderne 15.8. 2016
Salzburg Museum 16.8. 2016
Salzburg ist mit sich selbst beschäftigt. Mit seiner Kulturgeschichte setzt sich das Museum der Moderne in Anti:modern auseinander. Die Ausstellung versucht, die städtische Kulturszene der Stadt in die Entwicklung der Moderne einzubetten. Um einen Kontext zu bieten, wird der Zuseher anhand teils pittoresk antiquierter statistischer und geographischer Schautafeln in den Kontext der Moderne eingeführt, etwa der Stadtentwicklung. Danach geht es (mehr oder weniger) chronologisch weiter. Salzburg gilt nicht zu Unrecht als eine konservative, antimoderne Stadt. Die Festspiele waren lange ein ästhetisches Bollwerk gegen die Avantgarde. Diese Seite der Stadt wird nicht ausgeblendet, aber ihr werden progressivere Tendenzen gegenübergestellt, so dass man am Ende ein differenziertes Bild hat. Diese Differenzierung geht bis in die Sozialgeschichte hinein: So kann man Interviews mit ehemaligen Halleiner „Tschikweibern“ hören, die damals in Hallein in einer Tabakfabrik arbeiteten und damit gegen viele soziale Konventionen verstießen. Eine kuratorisch gelungene Angelegenheit.
Enttäuscht verlasse ich dagegen die Am Schauplatz des Salzburg Museums. In einem einzigen Raum, werden acht Orte der Salzburger Geschichte präsentiert. Das ist prinzipiell keine schlechte Idee, aber die Rezeption sieht so aus, dass man sich die Erklärungen des Mediaguides anhört und die wenigen Fotos ansieht. Dazu hätte man keine Ausstellung machen müssen, zumal die chronologische Zeitleiste auch kein sehr innovatives Mittel ist. Deutlich interessanter dort ist die Schatzkammer Salzburg wo temporär aus Salzburg gestohlene Kunstwerke zurückgeholt wurden. Darunter auch mehrere wertvolle frühe Handschriften, die man sonst nicht sehr oft zu sehen bekommt.