Filmcasino 8.10. 2016
NZ 2016
Regie: Lee Tamahori
Die Maori-Großfamilie Mahana in den sechziger Jahren steht im Mittelpunkt des Films. Sie betreibt Landwirtschaft und schert für neuseeländische Großgrundbesitzer Schafe. Der Großvater agiert als Familientyrann, welcher keinerlei Widerspruch duldet. Sein 14-jähriger Enkel Simeon hinterfragt als Skeptiker nicht nur die Autorität des Alten, sondern verliebt sich zusätzlich – Romeo und Julia! – in die Tochter einer verfeindeten Nachbarschaftsfamilie. Viele große Themen werden hier narrativ und emotional gekonnt verknüpft: Generationenkonflikt, Unterdrückung der Maori durch den Staat, archaische unethische Konventionen, dunkle Familiengeheimnisse, Pubertät, Einbruch des modernen Denkens in eine traditionelle Kultur. Liebe, Hass, Verzweiflung, Vergebung: Alles ist da.
Das ergibt eigentlich einen ganz passablen Kinofilm, wenn man keine zu hohen ästhetischen Ansprüche stellt. Ohne Ethnokitsch kommt so ein Streifen naturgemäß nicht aus.