Akademietheater 23.11. 17
Regie: Andrea Breth
Petey: Pierre Siegenthaler
Meg: Nina Petri
Stanley: Max Simonischek
Lulu: Andrea Wenzl
Goldberg: Roland Koch
McCann: Oliver Stokowski
Schön, dass diese Inszenierung der Salzburger Festspiele inzwischen im Wiener Akademietheater angekommen ist. Wie sehr ich Andrea Breth als Regisseurin schätze, unterstreiche ich ja regelmäßig. Sie bleibt auch hier ihrem Stil treu, texttreu in einer tristen Bühnenwelt zu inszenieren. Dazu eignet sich Harold Pinters irritierende Geburtstagsfeier gut. Weiß man doch nie sicher, in welchem Realitätsmodus man sich befindet. Der Abend ist eine Gratwanderung zwischen Naturalismus, Groteske und absurdem Theater. Ganz so als hätten Ibsen, Godot und Kafka ein Drama koproduziert. Breth betont das durch die teils bewusst sehr langsame Inszenierung. Thematisch erinnert das Stück, in dem zwei Männer eine ruhig zusammenlebende Gemeinschaft antizivilisatorisch sprengen, auch an Biedermann und die Brandstifter. Schauspielerisch ist der Abend wie meistens im Akademietheater auf hohem Niveau. Speziell Roland Koch und Oliver Stokowski als Störenfriede in grauen Anzügen sind phänomenal.