Leopold Museum 21.1. 18
Ich bin froh, die eben zu Ende gehende Ausstellung über Ferdinand Hodler noch besucht zu haben. Bisher kannte ich Hodler nur indirekt durch seine Bezüge zur Wiener Kunstgeschichte. Er wurde nämlich erst 1904 durch eine Ausstellung in der Wiener Sezession bekannt und letztlich auch wohlhabend. Selbstverständlich thematisiert die Schau diese Aspekte nicht nur ausführlich, sondern konfrontiert Hodlers Bilder auch immer wieder mit Werken von Künstlern der Wiener Jahrhundertwende. Angelegt sind die Räume chronologisch, weshalb man die ästhetischen Verwandlungen des Schweizers gut nachvollziehen kann. Sehr beeindruckend ist am Ende seine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Tod seiner Freundin Valentine Godé-Darel, deren Krebserkrankung er schonungslos zeichnerisch dokumentiert. (Bis 22.1.)
Die eben eröffnete Ausstellung Wien um 1900. Klimt – Moser – Gerstl – Kokoschka richtet sich offensichtlich primär an Touristen. Jeder der Künstler wird in einem Raum knapp und kompetent vorgestellt. Keine neue Perspektive, keine neuen Forschungsergebnisse, keine kuratorische Reflexion. Freilich einige sehr hübsche Bilder und Möbel. Aber das liegt in der Natur der Sache. (Bis 10.6.)