Akademietheater 5.10.18
Zarina: Aenne Schwarz
Mahwish: Irina Sulaver
Afzal: Peter Simonischek
Eli: Philipp Hauß
Regie: Felix Prader
Ayad Akhtar fand seine theatralische Marktlücke: Populäre „islamkritische“ Stücke zu schreiben. Die Dramen des Autors mit pakistanischen Wurzeln werden gerne aufgeführt und das Publikum ist begeistert. Sein erstes Erfolgsstück Geächtet [Notiz] überschreitet die Grenze zum Rassismus. The Who and the What ist in dieser Hinsicht besser. Das Kammerspiel dreht sich um einen braven kommerziell sehr erfolgreichen moslemischen Taxiimperiuminhaber in den USA. Nicht unkomisch gespielt von Peter Simonischek. Die Mutter starb am Krebs, weshalb Afzal mit seinen zwei erwachsenen Töchtern alleine lebt. An diesen beiden dekliniert Akhtar das Thema „Frauen und Islam“ aus unterschiedlichen Perspektiven durch. Die ältere Tochter ist eine Intellektuelle und schreibt ein islamkritisches Buch über den Propheten, was zum großen Konflikt des Abends führt. Das ist dramaturgisch alles einigermaßen nachvollziehbar und charakterlich plausibel. Das happy ending zeigt jedoch hübsch, dass wir es hier nur mit gehobenem Boulevardtheater zu tun haben.