Stadtkino 14.10.18
AT 2018
Regie: Birgit Bergmann, Steffi Franz und Oliver Werani
Der Film porträtiert Wiener Obdachlose. Eine Handvoll sehr unterschiedlicher Charaktere werden herausgegriffen. Einen davon kenne ich sogar etwas, weil meine Nachbarschaft sein bevorzugtes „Arbeitsgebiet“ war. Man lernt also sehr verschiedene Persönlichkeiten kennen von unterschiedlicher psychischer Stabilität. Während ein Mann fast schon psychotisch von seiner Fremdenlegionszeit in Afrika fantasiert, setzt sich eine Frau in eine Vorlesung und fordert die Dozentin auf eine intelligente Art und Weise heraus.
Explizit und implizit bildet die Dokumentation die Vielschichtigkeit des Themas ab. Man sieht wie engagiert sich die Stadt Wien und Hilfsorganisationen um die Betroffenen kümmern. Gleichzeitig wird diese Hilfe von den Obdachlosen als Entmündigung wahrgenommen, weshalb sie viele Angebote nicht in Anspruch nehmen wollen. Wer als Wiener seine Stadt besser kennen lernen will, sollte sich den Film nicht entgehen lassen.