Theater an der Gumpendorfer Straße 14.12. 18
Regie: Gernot Plass
Schauspieler:
Jens Claßen
Julian Loidl
Raphael Nicholas
Lisa Schrammel
Georg Schubert
Elisa Seydel
Das kleine Theater an der Gumpendorfer Straße macht sich seit einigen Jahren einen guten Namen mit in die Gegenwart transponierten Klassikerinszenierungen. Dahinter steckt konzeptuell Gernot Plass, der sich zuletzt Shakespeares Macbeth vornahm. Die Zahl der Schauspieler ist beschränkt, weshalb Plass auf Mehrfachbesetzungen setzt und aus dieser „Not“ eine amüsante Tugend macht. Man wird oft Zeuge ihrer witzigen Verwandlungen. Die Bühne besteht aus einer Plattform, deren Unterseite schauspielerisch als Requisitenkammer und sogar für Abgänge und Auftritte genutzt wird.
Die Inszenierung beginnt „over the top“ mit den Hexen als Transvestiten. Ein Gag, der sich durch das Stück zieht. Sobald jedoch König Duncan die Bühne betritt, beginnt die klassisch mörderische Macbeth-Dynamik. Schauspielerisch ist das aufgrund der zahlreichen Rollenwechsel schon eine theatralische Meisterleistung, zumal Macbeth und Lady Macbeth ihren Mordfuror samt späterer Reue sehr fulminant in Szene setzen. Macbeth mit Humor aufzulockern ist nicht unheikel. Plass gelingt diese Gratwanderung aber überwiegend gut. Mit persönlich sind die Hexen im Gegensatz zum sonst sehr oft auf Sprache setzende Komik (Dialekt!) zu albern angelegt. Insgesamt eine sehr sehenswerte Shakespeare-Interpretation.