Konzerthaus 29.11.18
Joseph Haydn
Streichquartett B-Dur Hob. III/62 (1788 ca.)
Franz Schubert
Streichquartett g-moll D 173 (1815)
***
Robert Schumann
Streichquartett a-moll op. 41/1 (1842)
Dieses Streichquartett Haydns findet nur sehr selten den Weg in den Konzertsaal. Im Konzerthaus wird es diesen Abend zum zweiten Mal überhaupt gespielt. An der formalen Qualität des Werks kann es nicht liegen, unter der Oberfläche gibt es einiges an Komplexität zu entdecken. Musikalische Einfälle gibt es ebenfalls genug.
Wie beeindruckend Schubert schon mit 18 Jahren komponierte zeigt sein Streichquartett g-moll D 173. Statt epigonal die großen Vorbilder Mozart und Beethoven zu kopieren, wie das viele in diesem Alter machen, überschreitet er souverän die formalen Grenzen der Klassik und entwickelt schon in diesen Jahren seinen eigenen Stil: Es ist unverkennbar ein Werk von Schubert.
Schumann schließlich setzt wie meistens auf seinen lyrischen Stil, wenn er Kammermusik komponiert, und wird damit seiner Schublade „Romantik“ passabel gerecht. Dass er trotzdem formal brillant komponieren kann, zeigt vor allem der einfallsreiche Schlusssatz.
Das Hagen Quartett war exzellent in Form und die programmatische Idee des Abends, einen kleinen gattungsgeschichtlichen Bogen des Streichquartetts zu spannen, funktioniert ausgezeichnet.