Filmcasino 5.5. 19
FR 2018
Regie: Julian Schnabel
Das Leben van Goghs ist immer noch ein sehr beliebtes Filmthema. Auch Julian Schnabel fokussiert auf die dramatischen letzten Lebensjahre des Malers, in denen er seine berühmtesten Bilder schuf und die biografisch am ereignisreichsten waren – vom abgeschnittenen Ohr zum Sanatorium. Als Quelle verwendet Schnabel ausführlich die Briefe des Künstlers [Notiz].
Willem Dafoe spielt den gequälten van Gogh sehr überzeugend. Der Film bringt immer wieder ästhetische Fragen zur Sprache, etwa wenn van Gogh mit Gaugin über ihre unterschiedlichen Kunstauffassungen sprechen.
Der größte Pluspunkt des Films ist allerdings, dass sich Julian Schnabel sehr bemüht, die ästhetischen Themen des Films in eine innovative Filmsprache zu transponieren. Er benutzt dazu nicht nur „übliche“ Techniken wie Handkamera, sondern auch unterschiedliche Farbfilter du arbeitet viel mit Kontrasten. Gelungen ist auch der „rhythmische“ Wechsel zwischen Close-Ups von Gesichter und Weitwinkel-Landschaftsaufnahmen. Das Ergebnis finde ich sehr überzeugend.