Albertina 27.11. 19
Der Vollständigkeit halber will ich diese Ausstellung hier noch notieren, obwohl sie bereits nicht mehr zu sehen ist. Jedenfalls bin ich sehr froh, sie kurz vor Ende noch besucht zu haben. Einige Bilder der Maria Lassnig kannte ich bereits, aber eine so umfassende Retrospektive sehe ich zum ersten Mal. Kuratorisch gibt es keine Überraschungen: Man bewegt sich chronologisch ihren unterschiedlichen Schaffensorten entlang. Dabei erfährt man auch Biographisches, etwa ihre Kränkung über die Erfolglosigkeit in New York. Konzeptuell ist auch gar nicht mehr notwendig, angesichts der evozierenden Kraft ihrer Bilder. Am meisten überrascht mich deren Düsterheit und Schonungslosigkeit, weil ich darauf mental so gar nicht vorbereitet bin. Der Kontrast dieser dunklen Themen und ihrer schonungslosen Selbstporträts mit der hellen, bunten, lebensfrohen Farbpalette ist ausgesprochen wirkungsvoll. Schön, dass Maria Lassnig nun den Weltruhm bekommt, den sie verdient.