Filmcasino 24.1. 20
DE/US 2019
Regie: Taika Waititi
Der Trailer lässt einen überflüssigen Hitlerklamauk erwarten, weshalb ich mehr der Vollständigkeit halber in mein Stamm-Programmkino gehe. Schnell stellt sich aber heraus, dass der Trailer ein völlig verzerrtes Bild des Films vermittelt. Zwar gibt es den klamaukhaften Teil des Streifens durchaus, aber er dürfte insgesamt nicht mehr als ein Viertel ausmachen. Im Kern steht die Entwicklung des kleinen Jojo Rabbit von einem überzeugten Jungnazi zu einem empathischen Nazigegner. Er stößt im Haus auf eine versteckte junge Jüdin, und es diese zu Beginn noch sehr groteske Beziehung, welche den humanistischen Kern des Films ausmacht. Eine der großen Figuren des Films ist auch die Mutter des Jungen.
Die nationalsozialistische Ideologie wird einerseits erfolgreich lächerlich gemacht, andererseits wird die Brutalität des Regimes nicht verschwiegen. Emotional funktionieret diese Gratwanderung erstaunlich gut. Ein in seiner Originalität sehr mutiger Film. Sehenswert.