Wiener Konzerthaus 1.7. 20
Dmitri Schostakowitsch
Streichquartett Nr. 4 D-Dur op. 83 (1949)
Ludwig van Beethoven
Streichquartett cis-moll op. 131 (1825–1826)
Wir leben noch immer mitten in der Coronapandemie, weshalb dieses Konzert nun mein erstes seit Februar ist. Zwei Konzerte sind dem Lockdown zum Opfer gefallen, eines wird heute nach geholt. Mit viel Aufwand! Es sind maximal 250 Zuhörer erlaubt, und es gelten Abstandsregeln. Deshalb wurde der Abend in den großen Saal des Wiener Konzerthauses verlegt und das Programm wird zwei Mal gespielt. Ich bin bei der Wiederholung um 20:30 Uhr dabei. Aus Zuhörersicht sind diese Einschränkungen in Wahrheit ja wunderbar: Das Publikum ist viel leiser und konzentrierter als sonst. Man ist nicht von anderen Menschen umgeben. Für mich könnte das gerne so bleiben! Natürlich ist das für die Kulturveranstalter wirtschaftlich nicht durchzuhalten. Bis jetzt ist allerdings offen, wann ein normaler Spielbetrieb wieder möglich sein wird. Im September und Oktober noch nicht aus heutiger Sicht.
Hätte ich mir ein Programm aussuchen können, hätte es es genauso ausgesehen: Beethovens und Schostakowitschs Streichquartette stellen für mich mit Schubert die Spitze des Genres dar. Das vierte nach dem zweiten Weltkrieg entstandene Quartett, wird wild und ruppig interpretiert. Beethovens spätes Meisterwerk dagegen fast schon trotzig, speziell wenn es in der Partitur melodiös wird. Bin schon sehr gespannt, ob und wie die ersten Konzerte des Zyklus im Herbst stattfinden werden.