Margaret MacMillan: War. How Conflict Shaped Us

Die kanadische Historikerin Margaret MacMillan hielt eine Vorlesungsreihe über den Krieg in der Geschichte der Menschheit. Inzwischen ist daraus ein viel gelobtes Sachbuch geworden. So zählt es die New York Times zu den wichtigsten zehn Büchern des Jahres 2020. Ganz so viel Enthusiasmus kann ich dafür nicht aufbringen. Zwar liefert MacMillan in neun thematisch-essayistischen Kapiteln eine teils furiose Zusammenschau vieler Fakten und Anekdoten zum Thema, darunter ist allerdings sehr viel bereits Bekanntes.

Ihr großes Ziel zu zeigen, wie eng die Menschheit anthropologisch mit Kriegsführung verbunden ist, und wie viel Einfluss Krieg multikausal auf die (Kultur-)geschichte der Menschheit hatte, gelingt ihr aber ausgezeichnet. Von der unfassbaren Brutalität nicht nur auf den Schlachtfeldern über die diversen historischen Rechtfertigungssysteme, von Religion bis Nationalismus, bis hin zu den Versuchen in der Neuzeit, Kriege durch internationale Regeln zu zähmen.

Culture, technology and war are so interdependent that it is hard to say which drives which.

Etwas zu kurz aus dieser Triade kommt für meinen Geschmack der Krieg als technologischer Motor. Seit dem Anbeginn der Menschheit war die bewaffnete Auseinandersetzung ein großen Treiber des technischen Fortschritts.

Wer eine zu hohe Meinung von der Menschheit hat, den kann MacMillans Buch jedenfalls schnell wieder auf den Boden der brutalen Tatsachen holen.

Margret MacMillan: War. How Conflict Shaped Us (Profile Books)

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