Ödön von Horváth: Kasimir und Karoline

Burgtheater 04.04. 23

Regie: Mateja Koleznik

Bühne: Raimund Orfeo Voigt

Kasimir: Felix Rech
Karoline: Marie-Luise Stockinger

Rauch: Markus Mayer
Speer: Markus Hering
Blaskapelle: Musiker von Federspiel

Die Bühne ist zweigeteilt: Oben findet das Volksfest statt, unten ist eine Toilettenanlage. Die vielen Szenen des Stücks werden hier kondensiert aufgeführt. Einmal mehr ist man erstaunt, wie aktuell Horvaths Stücke auch im 21. Jahrhundert noch sind, und zwar nicht nur abstrakt, sondern ganz konkret, was soziale Probleme oder Rechtsextremismus angeht.

Trotzdem zeigt man eine auf eineinhalb Stunden zusammengekürzte Fassung. Das ist zwar wegen des hohen Tempos unterhaltsam, geht aber teilweise an die literarische Substanz des Stücks. Die soziale Analyse tritt etwa in den Hintergrund: Hier ist weniger die wirtschaftliche Situation, sondern die Widerwärtigkeit der Männer an allen Problemen schuld. Die durchaus plausible feministische Lesart verdeckt also die antikapitalistische.

Schauspielerisch ist der Abend auf hohem Niveau. Die musikalischen Einlagen sind Geschmackssache.

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