Burgtheater 7.10. 23
Regie: Jan Philipp Gloger
Don: Markus Hering
Suzanne: Regina Fritsch
Carina: Zeynep Buyrac
May: Lilith Hässl
Eli: Maximilan Pulst
Das Stück passt eigentlich nicht „richtig“ ins Burgtheater: Es ist ein kleines Konversationkammerstück, das besser in einem kleineren Bühnenraum aufgehoben wäre, etwa am Akademietheater. Zusätzlich funktioniert es wie ein Boulevard-Stück. Warum es trotzdem auf der großen Bühne zu sehen ist: John Spector trifft mit seiner bereits 2018 entstandenen Tragikkomödie genau die Debatten während der Corona-Pandemie. Ein historischer Glückstreffer.
Gleichzeitig ist es sehr unterhaltsam, überspitzt Impfgegner auf die Wissenschaftsfreunde treffen zu sehen. Spector lässt das alles in einer linksliberalen Privatschule in den USA spielen und nahm einen tatsächlichen Mumpsausbruch an einer Schule zum Anlass.
Entgegen der inklusiven Rhetorik brechen im Schulrat bald heftige Konflikte aus. Komischer Höhepunkt ist eine zoom-ähnliche Videokonferenz bei der die Eskalation via Chat stattfindet. Das Bühnenbild wird ausschließlich von sehr vielen Schulstühlen beherrscht, die immer wieder umgebaut werden. Die Symbolik ist hier immer wieder einmal eher platt (Sesselkreis…).
Den Schauspielern macht diese leichte Kost sichtlich Spaß. Kein Höhepunkt der Wiener Theatersaison, aber ganz unterhaltsame zwei Stunden.