Kafka: Die Verwandlung

Akademietheater 24.4. 25

Regie: Lucia Bihler

Bühnenbild: Pia Maria Mackert

Kostüme: Victoria Behr

Mit: Paulina Alpen, Jonas Hackmann, Stefanie Dvorak, Dorothee Hartinger, Philipp Hauß.

Ich betrete das Theater skeptisch, da ich viele schlechte Erfahrungen mit Bühnenadaptionen meiner Lieblingsklassiker machen musste. Doch siehe da: Es wird ein famoser Theaterabend.

Das liegt nicht nur an der fantastischen schauspielerischen Leistung: Die fünf Schauspieler spielen abwechselnd und gleichzeitig den Protagonisten und seine Familie in einer hochstilisierten Choreografie – oft mehr Tanztheater als klassisches Schauspiel. Die Inszenierung sprüht vor intellektuellen Ideen, woran es dem 08/15-Regietheater ja immer wieder einmal mangelt. Lucia Bihler nimmt Kafkas zeitgenössischen ästhetischen Kontext, konkret den Expressionismus, um eine Bildsprache für Kafkas grotesken Text zu finden. Dabei kombiniert sie geschickt den filmischen Expressionismus (schiefe Wände und Perspektiven …) mit den Farbwelten eines Ernst Ludwig Kirchners. Einer der ungewöhnlichsten und besten Theaterabende der letzten Zeit.

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