Stadtkino Wien 24.11.18

Ö 2018
Regie: Florian Weigensamer, Christian Krönes

Ein brillant gedrehter österreichischer Dokumentarfilm über die größte afrikanische Elekroschrott-Mülldeponie in Ghana. Die Filmemacher verbringen mehrere Monate in dieser ungesunden Umgebung, um das Vertrauen der teilweise sehr jungen Protagonisten zu gewinnen.

Formal setzt der Streifen auf apokalyptische Bilder, welche das Elend ästhetisieren. Düstere Rauchwolken ziehen vorbei wie bei einem amerikanischen Blockbuster. Nicht wenige der „Shots“ sind meisterhaft auf die Leinwand gebracht.

Es drängt sich deshalb einmal mehr die Frage auf, ob es eine gute ästhetische Strategie ist, Elend in wunderschönen Bilder darzustellen. Prinzipiell verneine ich diese Frage. Warum ich bei Sodom eine Ausnahme mache, liegt am Nebeneffekt dieser Bilder: Sie gibt den kleinen und großen Alltagshelden ihre Menschenwürde zurück. Es ist unglaublich, welche Geschäftstüchtigkeit rund um diese Mülldystopie entfaltet wird. Im Westen geboren, würden diese Menschen ein Start-up gründen und sehr wahrscheinlich hoch erfolgreich durchs Leben gehen.