The Lighthouse

Gartenbaukino 19.1. 20

USA 2019

Regie: Robert Eggers

The Lighthouse fällt mir schon kurz nach seiner Premiere auf, weil sich viele Kritiker mit Lob übertreffen. Soweit ich mich erinnere, lese ich überhaupt nichts Negatives über den Streifen. Filme in schwarz-weiß sprechen mich auch besonders an. Selbstverständlich nutze ich die Gelegenheit, mir das Werk auf der riesigen Leinwand des Gartenbaukinos anzusehen, die freilich aufgrund des gewählten Filmformats gar nicht komplett ausgenutzt wird. Tatsächlich ist es wohl der ungewöhnlichste Film des letzten Jahres für mich. Das liegt an der gelungenen Kombination von Artifiziellität und Naturalismus. Die von
Willem Dafoe und Robert Pattinson hervorragend gespielten Protagonisten finden sich auf einer Leuchtturminsel mit ausgesprochen schäbiger Infrastruktur wieder. Tom Wake, der alte Leuchtturmwächter, spricht allerdings eine antiquiert poetische Sprache, was ihn nicht daran hindert, seinen Gehilfen Ephraim Winslow zu schikanieren. Zwischen den beiden entwickelt sich eine düstere psychische Dynamik, die den Film schließlich langsam aber stetig zu einem Horrorfilm macht. Nun sind Horrorfilme so gar nicht mein Genre und lassen mich erfahrungsgemäß völlig kalt. So auch hier: Die Horroreffekte funktionieren bei mir kaum. Trotzdem beeindruckt mich die völlig kompromisslose und filmkünstlerisch tadellose Umsetzung dieser an Edgar Allen Poe Geschichte.

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