Hagen Quartett

Wiener Konzerthaus 3.12. 23

Lukas Hagen, Violine

Rainer Schmidt, Violine

Veronika Hagen, Viola

Clemens Hagen, Violoncello

Joseph Haydn

Streichquartett G-Dur Hob. III/75 (1797)

Béla Bartók

Streichquartett Nr. 3 Sz 85 (1927)


Ludwig van Beethoven

Streichquartett B-Dur op. 130 (mit Große Fuge B-Dur op. 133) (1825)

Kenner der Materie meinen, man höre Haydns Streichquartett in G-Dur die Einflüsse seiner zweiten Londonreise an: Die Stimmen seien mehr gleichberechtigt als in seinen älteren Stücken. Die ausgesprochen abwechslungsreiche Kompositionsart inklusive einiger „Finten“ und einem herausgehobenen Cello hört man auch als Laie.

Bartok und Schostakowitsch sind meine beiden bevorzugten Streichquartett-Komponisten des 20. Jahrhunderts. Ideal für mich also, dass das Hagen Quartett für beide viel Repertoirepflege betreibt. Dabei hat er nur sechs Stück komponiert, die freilich das ganze Spektrum seiner Ästhetik zeigen. Sein Drittes besteht eigentlich nur aus einem Satz, der allerdings penibel in strukturelle Blöcke unterteilt ist.

Höhepunkt des Abends ist naturgemäß wieder der späte Beethoven. Hartnäckig verweigert das Hagen Quartett wieder jede „kulinarische“ Interpretation. Das Opus 130 zählt wohl mit einigen Werken Bachs zu den „dichtersten“ Kompositionen der Musikgeschichte bis zu diesem Zeitpunkt. Beethoven packt noch die verrücktesten Einfälle in die Partitur und lässt sich nicht mehr durch musikalische Konventionen bremsen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code