A.R. Gurney: Love Letters

Burgtheater 23.10. Ursula Lingens Michael Heltau Ein ungewöhnliches Stück, eine Art Briefroman für die Bühne, auf der sich nur zwei Personen vor dem Vorhang befinden, die abwechselnd ihren lebenslangen Briefwechsel vorlesen. Angefangen von den ersten kindlichen Nachrichten bis zum Tod von Melissa, die im Gegensatz zum erfolgreichen Andy als Künstlerin am Alkohol zu Grunde geht.… Weiterlesen A.R. Gurney: Love Letters

Martin Crimp: Auf dem Land

Akademietheater 26.6.03 Regie: Roman Kummer Zu Ende ist sie, die Theatersaison, und es beginnt der trostlose Sommer ohne Konzerte, Theateraufführungen und Opern, von ein paar Alibiveranstaltungen einmal abgesehen. In medias res: Äußerlich gab es wenig auszusetzen, gute Schauspieler, plausible Inszenierung… Das Stück des „Exponenten neuer britischer Dramatik“ jedoch lohnte solchen Aufwand nicht wirklich. Handwerklich solide… Weiterlesen Martin Crimp: Auf dem Land

Tom Stoppard: Das einzig Wahre

Theater in der Josefstadt 24.5.03 Regie: Beverly Blankenship Diess Theateraufführung läßt sich ausgezeichnet mit einem Adjektiv beschreiben: lähmend. Von den acht von mir besuchten, meist beachtlichen Inszenierungen dieser Spielzeit war das der absolute josefstädter Tiefpunkt , was alles in allem ja ein akzeptabler Schnitt ist. Über das Stück zu urteilen fällt mir schwer, vermutlich wäre… Weiterlesen Tom Stoppard: Das einzig Wahre

War die Gruppe 47 antisemitisch?

Klaus Briegleb schrieb eine Streitschrift zu diesem Thema, die in der ZEIT von Dorothea Dieckmann fulminant verrissen wird: Doch der Literaturwissenschaftler behält als „Historiker“ nicht nur den penetranten Urteilsjargon permanent wertender moralischer Subjektivität bei; er präsentiert zudem sein Material in einer undurchschaubaren Mischung aus Theorieabwehr, verquasten methodischen Volten und Anleihen an die Lacansche Psychoanalyse, die… Weiterlesen War die Gruppe 47 antisemitisch?

Philip Roth: The Dying Animal

Vintage Paperback (Amazon Partnerlink) Das Buch trägt keine Gattungsbezeichnung und ist für einen Roman auch nicht umfangreich genug. Roth setzt sich in der Erzählung mit seinem bevorzugten Themenkreis auseinander: Sex, Alter, Krankheit, Tod. Er macht das in der üblichen Brillanz: David Kepesh, ein siebzigjähriger renommierter Literatur- und Kunstkritiker in New York, berichtet über seine sexuellen… Weiterlesen Philip Roth: The Dying Animal

Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen

Büchergilde Gutenberg bzw. rororo (Amazon Partnerlink) Es sollte wirklich keinen Nobelpreis benötigen, um diesen Roman zu lesen. Gekauft hatte ich das Buch bereits vor mehreren Jahren… Soweit man das nach einen einzigen Buch beurteilen kann, scheint Kertész kein unwürdiger Nobelpreisträger zu sein. Aus ästhetischer Perspektive ist eines der schwierigsten Probleme, zu einem Stoff eine adäquate… Weiterlesen Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen

Jonathan Franzen: Die Korrekturen

Rowohlt bzw. rororo „Literarische Sensation“ war beinahe noch zurückhaltend, die Literaturkritik überschlug (und überschlägt) sich mit Superlativen. John Updike und Philip Roth reichen als Referenz nicht aus, von den Klassikern des 19. Jahrhunderts ist die Rede, immer wieder von den „Buddenbrooks“. In Wahrheit ist das Buch eine literarische Enttäuschung. Handelte es sich nur um einen… Weiterlesen Jonathan Franzen: Die Korrekturen

Paulus Hochgatterer: Wildwasser

rororo (Amazon Partnerlink) Nachdem mir „Caretta Caretta“ sehr gefiel, lag der Griff zu „Wildwasser“ nahe, das als Jugendbuch vermarktet wird. Auch hier steht ein Jugendlicher im Mittelpunkt. Der Junge macht sich mit dem Rad auf die Suche nach seinem verschollenen Vater, eine „Bildungsreise“ der eigenen Art. Einige der von Hochgatterer eingesetzten Mittel (Aufzählung von Marken-Artikeln… Weiterlesen Paulus Hochgatterer: Wildwasser

Martin Walser: Tod eines Kritikers. Roman

Manuskript Wann las ich zuletzt ein so abstoßend schlechtes Buch? Als „Referenz“ fallen mir nur die Werke des unsäglichen Robert Schneider ein, den unvergesslichen Schöpfer von „Kunigunde, der Hirschkuh“. Walsers Roman ist buchstäblich auf allen Ebenen missglückt, ein beeindruckendes Kunstwerk des schlechten Geschmacks. Man ist bei der Lektüre hin und her gerissen, ob man sich… Weiterlesen Martin Walser: Tod eines Kritikers. Roman