Tom Standage: History of the World in 6 Glasses

Wer sich für Getränke interessiert, wird an diesem Buch seine Freude haben. Standage hatte nämlich die originelle Idee, eine Weltgeschichte aus der Perspektive der jeweils wichtigsten Flüssigkeiten zu schreiben. Auftakt macht das Bier, das in Mesopotamien und Ägypten eine herausragende Rolle spielte und sogar als Währung Verwendung fand. Standage beschreibt jeweils die Entstehung und Verwendung… Weiterlesen Tom Standage: History of the World in 6 Glasses

Gillo Pontecorvo: La Battaglia di Algeri (1966)

Was mich beim Ansehen am meisten faszinierte war weniger die ästhetisch und handwerklich hervorragende Umsetzung des Films oder die intelligenten Anleihen an den Expressionismus, sondern die unglaubliche Aktualität des Films. Die Geschichte erzählt den Aufstand in Algier gegen die französische Besatzungsmacht. Obwohl die Brutalitäten der Franzosen ausführlich gezeigt werden, inklusive einiger unter George W. Bush… Weiterlesen Gillo Pontecorvo: La Battaglia di Algeri (1966)

Armenien

Eine Reise im Mai 2012 Armenien zählt zu jenen Ländern über die ich von Reisenden fast ausschließlich Positives zu hören bekam. Womit selbstverständlich nicht gemeint war, dass es dort keine sozialen und wirtschaftlichen Probleme gäbe – das Gegenteil ist richtig. Armenienreisende preisen Land & Leute aus kulturellen Gründen. Wer dieser Tage nach Jerewan fliegt, der… Weiterlesen Armenien

Simon Sebag Montefiore: Jerusalem. The Biography

Spätestens seit meiner Israel-Reise fasziniert mich Jerusalem. Keine Stadt der Welt eignet sich besser als Studienobjekt in Sachen Religionssoziologie. Als die New York Times Montefiores monumentale Geschichte der Stadt zu den besten Sachbüchern des letzten Jahres zählte, landete sie sofort auf meinem Lesetisch. Seit Anfang des Jahres las ich immer wieder Abschnitte daraus. Ich schicke… Weiterlesen Simon Sebag Montefiore: Jerusalem. The Biography

Thomas De Waal: The Caucasus

Die Lektüre von The Caucasus beendet vorläufig meine Beschäftigung mit dieser Weltregion, über die ich vor meiner Armenienreise im Mai kaum mehr wusste als ich den Klassikern der russischen Literatur darüber entnahm. Die russische Literatur stilisiert den Kaukasus bis weit ins letzte Jahrhundert hinein bekanntlich zu einem beinahe mythologisch aufgeladenen Ort. Tatsächlich ist er aus… Weiterlesen Thomas De Waal: The Caucasus

Barbara Denscher: Armenien. Im Schatten des Ararat

Armenien lässt mich nicht los und war damit eine nachhaltigere Reise als so manche andere. Eines der besten Bücher zur aktuellen Situation schrieb die Journalisten Barbara Denscher. In Reportagen beleuchtet sie das Land aus unterschiedlichsten Perspektiven. Von der deplorablen Lage vieler Wohnhäuser über den Untergang der institutionalisierten Wissenschaft bis hin zu Genozid-Gedenkveranstaltungen aus der Türkei… Weiterlesen Barbara Denscher: Armenien. Im Schatten des Ararat

Armin T. Wegner: Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste

Vor meiner Armenien-Reise im Mai las ich als Vorbereitung auch noch dieses wichtige Dokument zum Genozid an Armeniern, speziell auch die Rezeptionsgeschichte betreffend. Armin T. Wegner war nämlich einer der wenigen Augenzeugen des Verbrechens und ein hartnäckiger Anprangerer desselben nach dem ersten Weltkrieg. Seine vorherigen Versuche, deutsche Behörden und Medien zu mobilisieren, waren gescheitert. Man… Weiterlesen Armin T. Wegner: Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste

Kakanien – Neue Heimaten (Folge 1)

Kasino des Burgtheaters 29.3. 2012 Joachim Meyerhoff Miljenko Jergovic Anne-Kathrin Godec Joachim Meyerhoff war der Gastgeber des Abends. Das Konzept: Ein Schauspieler lädt Gäste zum Thema Kakanien ein, dem berühmten Spottbegriff über das Habsburgerreich, den Robert Musil in seinem Mann ohne Eigenschaften (Notiz) prägte. Den in Zagreb lebenden bosnischen Schriftsteller Miljenko Jergovic wählte Meyerhoff als… Weiterlesen Kakanien – Neue Heimaten (Folge 1)

Joseph Roth über Europa (1930)

Sie haben Recht, Europa begeht Selbstmord, und die langsame grausame Art dieses Selbstmords kommt daher, daß es eine Leiche ist, die Selbstmord begeht. Dieser Untergang hat eine verteufelte Ähnlichkeit mit einer Psychose. So sieht der Selbstmord eines Psychotischen aus. Der Teufel regiert wirklich die Welt. [Joseph Roth an Stefan Zweig am 23.10. 1930]