Robert-Musil-Zitate (7)
In Paris soll man z.B. heute schon bestimmte Theaterkritiker kaufen können, bei uns muß man noch mit ihnen befreundet sein, was oft viel unangenehmer ist.
In Paris soll man z.B. heute schon bestimmte Theaterkritiker kaufen können, bei uns muß man noch mit ihnen befreundet sein, was oft viel unangenehmer ist.
Bücher werden S‘ bei mir kaum finden. Ich kenn niemand, der so wenig liest wie ich. Dabei geh‘ ich nur mit Leuten, die wenig lesen. Bücher sind sowieso was Unheimliches, Halszuschnürendes. Zitiert nach Erika Schmied; Wieland Schmied: Thomas Bernhard.
Man möchte sich gern über den Fortschritt freuen, wenn er bloß ein Ende hätte.
… ich halte es für wünschenswert, daß die geistige, schöpferische Tätigkeit von jeglicher Bewertung auf dem wirtschaftlichen Markt befreit werden soll …
Es ist ein Grundzug der Kultur, daß der Mensch dem außerhalb seines eigenen Kreises lebenden Menschen aufs tiefste mißtraut, also daß nicht nur ein Germane einen Juden, sondern auch ein Fußballspieler einen Klavierspieler für ein unbegreifliches und minderwertiges Wesen hält.
Jeder Dichtererfolg ist ein Zeichen, woraus man auf die Konstitution der Zeit schließen kann.
Nun ist es bekanntlich eine große Erleichterung, wenn man sich ärgert, seinen Zorn an jemand auszulassen, auch wenn er nichts dafür kann; aber weniger bekannt ist das von der Liebe. Trotzdem ist es auch da geradeso, und die Liebe muß oft an jemand ausgelassen werden, der nichts dafür kann, da sie sonst keine Gelegenheit findet.
Politische Mißstände … haben stets ihre Gründe in kulturellen. Politik in Österreich hat noch keinen menschlichen Zweck, sondern nur österreichische.
Über die neue Studie Klaus Zeyringers [1999] In den letzten Jahren sind eine Reihe von Publikationen erschienen, die der Frage nachgehen, wie eine österreichische Literaturgeschichte auszusehen habe. Doch der Theorie folgte wenig Praxis, weshalb die umfangreiche Studie Klaus Zeyringers, Österreichische Literatur 1945 – 1998. Überblicke, Einschnitte, Wegmarken eine wichtige Lücke füllt. Zwar gibt es seit… Weiterlesen “Österreichische Literatur 1945 – 1998?
Wie hasse ich diese mittelgroßen Städte mit ihren berühmten Baudenkmälern, von welchen sich ihre Bewohner lebenslänglich verunstalten lassen. Kirchen und enge Gassen, in welchen immer stumpfsinniger werdende Menschen dahinvegetieren. Salzburg, Augsburg, Regensburg, Würzburg, ich hasse sie alle, weil in ihnen jahrhundertelang der Stumpfsinn warmgestellt ist. Meine Preise Eine Bilanz. S. 28