F. Scott Fitzgerald: The Great Gatsby

Nie war die formale Vielfalt der Weltliteratur größer als im letzten Jahrhundert. Auf der einen Seite gibt es Werke von größter Komplexität wie den grandiosen Ulysses oder von beeindruckender Intellektualität wie den Mann ohne Eigenschaften. Auf der anderen Seite gibt es scheinbar schlichte Bücher wie The Great Gatsby, deren Sprache auf den ersten Blick einfach… Weiterlesen F. Scott Fitzgerald: The Great Gatsby

Réjean Ducharme: Von Verschlungenen verschlungen

Kindheit als zynisches Sprachkunstwerk Über vier Jahrzehnte dauerte es, bis sich für den sprach- und bildgewaltigen französischen Roman »Von Verschlungenen verschlungen« ein Übersetzer fand. Das Warten auf die dunkle, zynische Kritik wider das Großbürgertum hat sich gelohnt. Réjean Ducharmes ebenso einflussreicher wie ungewöhnlicher Roman L’avalée des avalés (Von Verschlungenen verschlungen) ist 45 Jahre nach seinem… Weiterlesen Réjean Ducharme: Von Verschlungenen verschlungen

Ossip Mandelstam: Die Reise nach Armenien

Wer klassische Reiseliteratur erwartet, lässt besser die Finger von Mandelstams hoch poetischer Auseinandersetzung mit Armenien. Ästhetisch ambitioniertere Leser werden dagegen ihre Freude an den widerborstigen kleinen Miniaturen haben, mit denen Mandelstam das kleine Land portraitiert. Höchst Unterschiedliches fängt der Dichter dabei ein. Natur- und Menschenbeobachtungen, kulturanalytische Beobachtungen, kunstkritische Museumsbesuche oder, überraschender, Reflexionen zur Evolutionstheorie. Warum… Weiterlesen Ossip Mandelstam: Die Reise nach Armenien

Oliver Pfohlmann: Robert Musil

Robert Musils Leben und Werk in Kürze darzustellen gehört sicher zu den schwierigeren Aufgaben der Literaturwissenschaft. Einerseits bedarf der komplexe intellektuelle Gehalt seiner Werke genügend Raum, andererseits ist die Forschungslandschaft eine unübersichtliche. Alleine zum umfangreichen Nachlass, der zum Verständnis vor allem des Mann ohne Eigenschaften (Notiz) unverzichtbar ist, sind dicke Monographien erschienen. Pfohlmann gelingt beides… Weiterlesen Oliver Pfohlmann: Robert Musil

Robert Musil, Kakanien und die Literaturwissenschaft

Der Salzburger Literaturwissenschaftler Norbert Christian Wolf legte kürzlich sein opus magnum über Robert Musil vor. „Magnum“ darf hier auch wörtlich genommen werden, ist das Buch doch mehr als 1200 Seiten dick: Norbert Christian Wolf: Kakanien als Gesellschaftskonstruktion. Robert Musils Sozioanalyse des 20. Jahrhunderts (böhlau) Der ORF zeichnet sich üblicherweise nicht durch eine fundierte Literaturwissenschaftsberichterstattung aus.… Weiterlesen Robert Musil, Kakanien und die Literaturwissenschaft

Joseph Roth: Der stumme Prophet

Ohne Zweifel der bisherige Tiefpunkt in meinem Joseph-Roth-Romanprojekt. Zu streng darf man freilich nicht sein, handelt es sich doch um kein von Roth als Buch veröffentlichtes Werk. Es erschien auszugsweise 1929 in der Neuen Rundschau. Angesichts des chaotischen Zustands des Manuskripts im Nachlass spricht viel dafür, dass Joseph Roth nie eine endgültige, autorisierte Version herstellte.… Weiterlesen Joseph Roth: Der stumme Prophet

Ein Nachtgespräch zwischen Thomas Bernhard und Peter Hamm

Das in einer vermutlich alkoholreichen Nacht 1977 in Ohlsdorf geführte Gespräch gehört wohl zu den authentischsten Aussagen des Thomas Bernhard. Trotzdem klingt er immer wieder einmal wie eine seiner Theaterfiguren. Das dürfte auch der Grund gewesen sein, warum sich Bernhard schließlich gegen eine Veröffentlichung entschied. Ein weiterer war vermutlich, dass er in dem Gespräch viel… Weiterlesen Ein Nachtgespräch zwischen Thomas Bernhard und Peter Hamm