Friedhelm Rathjen

James Joyce (rororo monographie) Rathjens kleines Buch über Joyce ist der Nachfolger zur älteren Monographie des Jean Paris und ist qualitativ auch signifikant besser. Rathjen verfügt über die nur wenigen gegebene Fähigkeit, komplexe Literatur anschaulich und sachlich zu beschreiben. Er vermittelt etwa ausgezeichnet wie der Ulysses als Roman funktioniert. Die wichtigsten biographischen Stationen beschreibt Rathjen… Weiterlesen Friedhelm Rathjen

Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein

Manche Bücher nehmen seltsame Umwege. Von Jeder stirbt für sich allein mußten beispielsweise erst im angelsächsischen Raum (Alone in Berlin bzw. Every Man Dies Alone) eine halbe Million Exemplare verkauft werden, bevor der Aufbau Verlag nun die erste ungekürzte Auflage auf Deutsch veröffentlichte. Mehr als ein Dutzend weitere Neuübersetzungen sind geplant. Nun erfreuen sich Themen… Weiterlesen Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein

Zu Besuch bei Thomas Bernhard in Obernathal

26.2. Einen kalten, windigen, aber sonnigen Februartag hatten wir uns ausgesucht für unsere Pilgerfahrt zu Thomas Bernhards berühmten Vierkanthof in Obernathal bei Gmunden im Salzkammergut. Bernhard zählt seit langem zu meinem Lieblingsautoren, und ich hatte auch das Privileg, mich einmal eine Zugfahrt und einen Abend lang ausführlich mit seinem Halbbruder über ihn zu unterhalten. Aus… Weiterlesen Zu Besuch bei Thomas Bernhard in Obernathal

Thomas Bernhard: Das führt alles zu nichts

Westlicht 6.2. Fotografien von Sepp Dreissinger sind in der Ausstellung zu Bernhards 80. Geburtstag zu sehen. Dreissinger hat Bernhard gut zehn Jahre lang, zwischen 1977 und 1988, fotografiert. Immer dann, wenn Bernhard in der richtigen Stimmung war und „es gepasst“ hat. 120 dieser Aufnahmen sind in der Galerie Westlicht nun ausgestellt, darunter einige bereits ikonographisch… Weiterlesen Thomas Bernhard: Das führt alles zu nichts

Hans Falladas “neuer” Roman

Der Aufbau Verlag hat die Rechte an Falladas Werken gekauft und legt diese nun neu editiert vor. So erschien eben erstmals Jeder stirbt für sich allein in einer unzensierten Fassung. Der ORF hat lobenswerterweise einen ausführlichen Artikel über den Roman und seinen Kontext online gestellt. Zur Rezension

Sarah Bakewell: Montaigne

Es gibt eine Reihe von Autoren, die für mich unverzichtbar sind. Montaigne ist – neben Shakespeare, Goethe, Doderer, Musil, um ein paar zu nennen – einer davon. Es gibt nur wenig nicht-fachwissenschaftliche Publikationen über Montaigne, weshalb ich mit großem Interesse zu Bakewell’s neuer Biographie griff. Es gilt hier gleich eine erste Einschränkung zu machen: Es… Weiterlesen Sarah Bakewell: Montaigne

Brecht: Die heilige Johanna der Schlachthöfe

Burgtheater 19.1. Regie: Michael Thalheimer Bühnenbild: Olaf Altmann Johanna Dark, Leutnant der Schwarzen Strohhüte: Sarah Viktoria Frick Pierpont Mauler, Fleischkönig: Tilo Nest Cridle, Fleischfabrikant: Oliver Masucci Graham, Fleischfabrikant: Roland Koch Vorarbeiter, Arbeiterführer: Hermann Scheidleder Mein Verhältnis zu Brecht ist seit vielen Jahren zwiespältig. Seine Sprachkunst ist beachtlich und die Idee des epischen Theaters kann ich… Weiterlesen Brecht: Die heilige Johanna der Schlachthöfe

Leo Perutz

St. Petri-Schnee. Roman. (dtv) Bisher hatte ich nichts von Leo Perutz gelesen, was sich jetzt als Fehler herausstellt. St. Petri-Schnee (1933) wählte ich zufällig aus, und ich war sehr beeindruckt von Perutz‘ Erzählkunst. Er schafft nämlich das seltene Kunststück, an der Oberfläche eine leicht lesbare, spannende Geschichte zu erzählen und trotzdem mehrere doppelte Böden einzubauen.… Weiterlesen Leo Perutz