John Gray: The New Leviathans. Thoughts After Liberalism.

Wenn ich intellektuell auf hohem Niveau provoziert werden will, lese ich Texte von John Gray. Der englische Philosoph gilt gemeinhin als konservativ, weil er den liberalen Mainstream heftig kritisiert, indem er ihn in ungewohnte geistesgeschichtliche Kontexte stellt. So weist er unermüdlich (und nicht unplausibel!) darauf hin, wie sehr das Christentum sowohl durch seine Erlösungsideologie als… Weiterlesen John Gray: The New Leviathans. Thoughts After Liberalism.

Volker Reinhardt: Montaigne. Philosophie in Zeiten des Krieges

Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass Montaigne für mich einer der faszinierendsten Persönlichkeiten ist, weil man bei der Lektüre seiner Essais den Eindruck gewinnt, als sei er geistig so universell, dass er von soziohistorischen Kontexten nicht eingeschränkt wird. Das ist einerseits richtig, wenn man seine unglaublich modernen Meinungen etwa zu den eben entdeckten indigenen… Weiterlesen Volker Reinhardt: Montaigne. Philosophie in Zeiten des Krieges

Sommernachtstraum

Burgtheater 6.9. 23 Regie: Barbara Frey Bühne: Martin Zehetgruber Theseus/Titania: Markus Scheumann Hippolyta/Oberon: Sylvie Rohrer Egeus: Gunther Eckes Lysander: Marie-Luise Stockinger Demetrius: Langston Uibel Puck: Dorothee Hartinger Zettel: Oliver Nägele Flaut: Sabine Haupt Die erste Burgtheater-Premiere der Saison ist eine Übernahme der Arbeit Barbara Freys für die Ruhrtriennale. Dort fand das Stück in einer großen… Weiterlesen Sommernachtstraum

Erasmus von Rotterdom: Adagia. Der Sprichwörtliche Weltbürger

Der deutschsprachige Buchmarkt wird nicht gerade von den Büchern des Erasmus von Rotterdam überschwemmt, obwohl er sicher zu einer der spannenderen Persönlichkeiten der europäischen Geistesgeschichte zählt. Wer sich einmal unterhaltsam mit ihm beschäftigen will, dem sei das biographische Buch Stefan Zweigs (Notiz) empfohlen. Deshalb hier mein Hinweis auf dieses kurze Büchlein, das aus seiner Sprichwort-Sammlung… Weiterlesen Erasmus von Rotterdom: Adagia. Der Sprichwörtliche Weltbürger

Stephen Greenblatt: Tyrant. Shakespeare on Politics

Klassikerkenner*innen wissen, dass Stephen Greenblatt schon viele gute Bücher über Shakespeare schrieb. Dieses stellt aber ein besonderen Kunstgriff dar, weil es sich in Wahrheit eindeutig auch um ein Buch über Trump handelt, obwohl dessen Name kein einziges Mal genannt wird, oder ein expliziter Kontext hergestellt würde. Greenblatts Beschreibungen von diktatorischen Ambitionen sind aber in dieser… Weiterlesen Stephen Greenblatt: Tyrant. Shakespeare on Politics

Gernot Plass: Macbeth. Reine Charaktersache

Theater an der Gumpendorfer Straße 14.12. 18 Regie: Gernot Plass Schauspieler: Jens Claßen Julian Loidl Raphael Nicholas Lisa Schrammel Georg Schubert Elisa Seydel Das kleine Theater an der Gumpendorfer Straße macht sich seit einigen Jahren einen guten Namen mit in die Gegenwart transponierten Klassikerinszenierungen. Dahinter steckt konzeptuell Gernot Plass, der sich zuletzt Shakespeares Macbeth vornahm.… Weiterlesen Gernot Plass: Macbeth. Reine Charaktersache

Shakespeare: Measure for Measure

Shakespeares einziges Stück, das in einem fiktiven Wien spielt, darf hier natürlich nicht fehlen. Measure for Measure zählt zu den schwieriger zu verstehenden Dramen des Autors. Traditionell wurde es gerne zu den Komödien gezählt, heute bezeichnet man es oft als „problem play“, weil es auf eine interessante Weise auch Elemente der Tragödie enthält. Vieles weist… Weiterlesen Shakespeare: Measure for Measure

Neue Biographie über Montaigne

Eine neue Biographie über Montaigne kann an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt bleiben. Sie ist von mir auch bereits vorbestellt: Philippe Desan: Montaigne. A Life. Diese Neuerscheinung nimmt Adam Gopnik wiederum zum Anlass für einen ausführlichen Essay über Montaigne im New Yorker, betitelt Montaigne on Trial. What do we really know about the philosopher who… Weiterlesen Neue Biographie über Montaigne

Montaigne analysiert die Griechenlandkrise

Die Untertanen eines im Geben maßlosen Fürsten werden maßlos im Fordern. Nicht die Billigkeit machen sie zu ihrer Richtschnur, sondern das Beispiel. Wir hätten oft wahrhaftig allen Grund, über unsre Unverschämtheit zu erröten […] Schon im Wort „Freigebigkeit“ schwingt ja „Freiheit“ mit. Ginge es nach uns, hätten wir nie genug: Das Empfangene zählt nicht mehr… Weiterlesen Montaigne analysiert die Griechenlandkrise

Svend Gade, Heinz Schall: Hamlet (1921)

Filmcasino 9.3. 2014 Heidelinde Gratzl: Akkordeon Jovan Torbica: Kontrabass Dieser Hamlet war für mich eine völlige Überraschung: Hamlet wurde nicht nur von Asta Nielsen gespielt, sondern war auch in der Geschichte in Wahrheit eine Frau. Gertrude brachte nämlich ein Mädchen zur Welt, gab es aber als Jungen aus, um die Thronfolge zu sichern. Das löst… Weiterlesen Svend Gade, Heinz Schall: Hamlet (1921)