Erfolg und Verdienst

Nebenbei bemerkt, Erfolg ist etwas ziemlich Häßliches. Seine scheinbare Ähnlichkeit mit dem Verdienst täuscht die Menschen. Für die Menschen hat der Erfolg fast das gleiche Gesicht wie die Überlegenheit. Der Erfolg, dieser Doppelgänger der Begabung, betrügt die Geschichte. Allein Juvenal und Tacitus murren darüber. Heutzutage ist eine nahezu offizielle Philosophie in seine Dienste getreten, trägt… Weiterlesen Erfolg und Verdienst

Thomas Müller: Bestie Mensch. Tarnung. Lüge. Strategie

rororo (Amazon Partnerlink) Müller gilt als der deutschsprachige Kriminalpsychologe, der Verlag bezeichnet ihn gar als führenden europäischen Experten. Sein Buch könnte also anthropologisch interessant sein, dachte ich. Anstatt einer methodischen Präsentation des Forschungsstandes bekommt der Leser jedoch nur eine seltsame Mischung aus persönlichen Eitelkeiten und Thesen präsentiert. Müller verkauft psychologische Banalitäten als große Erkenntnisse. Dass… Weiterlesen Thomas Müller: Bestie Mensch. Tarnung. Lüge. Strategie

Montaigne: Essais Erstes Buch (2)

Essais (Eichborn, Amazon Partnerlink) Sich systematisch Montaigne zu nähern, ist schwierig. Diese Autobiographie in Versuchen schließt das Scheitern im Denken ein. Nicht selten wird ausprobiert, weshalb man zu vielen Fragen keine konsistenten Antworten erwarten darf. Montaigne führt eher eine Art des Denkens vor, die sich nicht nur durch Skeptizismus auszeichnet, sondern auch durch große Freiheit.… Weiterlesen Montaigne: Essais Erstes Buch (2)

Montaigne über die Postmoderne

[Siehe auch mein Aufsatz Die Errungenschaften der Postmoderne als Theorie. Eine philosophische Kritik“] Warum haben denn keineswegs nur Aristoteles, sondern auch die meisten anderen Philosophen es darauf angelegt, schwerverständlich zu schreiben, wenn nicht, um der Nichtigkeit des Gegenstands ein Ansehen zu geben und die Neugier unsres Geistes beschäftigt zu halten, indem sie ihm als Futter… Weiterlesen Montaigne über die Postmoderne

Montaigne: Essais Erstes Buch (1)

Essais (Eichborn, Amazon Partnerlink) Ein gutes Beispiel für meine in den Bibliomanen Betrachtungen beschriebenes Leseverhalten sind derzeit die berühmten „Essais“ des Michel Eyquem de Montaigne (1533-1592). Ich lese seit gut einem Monat an der von Hans Stilett übersetzten Gesamtausgabe und nähere mich langsam erst der Hälfte. Dabei handelt es sich um keine neue Begegnung mit… Weiterlesen Montaigne: Essais Erstes Buch (1)

Thomas Hobbes: Leviathan. Vierter Teil

Meiner Philosophische Bibliothek Der vierte und letzte Teil dieses geistreichen Buches widmet sich schwerpunktmäßig den intellektuellen Schwachstellen in theologischen Argumentationen. Wieder beginnt Hobbes meist sprachanalytisch, indem er kritisch die Bedeutungen der verwendeten Termini hinterfragt. Wenn es um Kritik an der Sache geht, verwendet der Philosoph Methoden, die auch für heutige Skeptiker nichts an Aktualität verloren… Weiterlesen Thomas Hobbes: Leviathan. Vierter Teil

Thomas Hobbes: Leviathan. Dritter Teil

(Meiner Philosophische Bibliothek) Dieser Teil fehlt ebenso wie der vierte unverständlicherweise in vielen Ausgaben des Leviathan. Vermutlich glauben viele Herausgeber, eine detaillierte Auseinandersetzung mit Bibelinterpretation, sei heutigen Lesern nicht mehr zuzumuten. Dabei ist der dritte Teil „Von einem christlichen Gemeinwesen“ für die Argumentation des Buches unverzichtbar. Denn nachdem Hobbes in den ersten beiden Wesen die… Weiterlesen Thomas Hobbes: Leviathan. Dritter Teil