Platon-Rezeption

Ein interessantes Buch zu diesem Thema scheint Arbogast Schmitt geschrieben zu haben: „Die Moderne und Platon“. Leider mit 70 Euro viel zu teuer. Addendum: Mittlerweile gibt es eine wesentlich günstigere Paperbackausgabe. Siehe auch Perlentaucher: Die Moderne und Platon

Ian Hacking: Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften

Man muss dem Reclam Verlag dankbar sein, dass er wenigstens ab und zu Werke analytischer Philosophen verlegt, sonst sähe der deutschsprachige Büchermarkt hier noch düsterer aus. Der Titel allerdings ist schlecht übersetzt: „Representing and Intervening. Introductory Topics in the Philosophy of Natural Science“ ist deutlich treffender. Im Zentrum des Buches steht die Frage nach dem… Weiterlesen Ian Hacking: Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften

Adorno und der “Positivismus”

Adorno genießt wieder zunehmendes Ansehen, was wohl damit zusammenhängt, dass unpräzises Assozieren mit punktueller verbaler Brillanz in hohem Ansehen bei Leuten steht, die nie einen elementaren Logikkurs besuchten. Unerträgliche Begriffsdehnungen wie ‚Aufklärung‘ in „Dialektik der Aufklärung“, dessen Extension von den Taten des Odysseus bis zu den Konzentrationslagern reicht, führt immer noch zu Bewunderungsausbrüchen anstatt zu… Weiterlesen Adorno und der “Positivismus”

Über Wahrheit

Diesem Thema nimmt sich Bernard Williams in seinem neuen Buch „Truth and Truthfulness: An Essay in Genealogy“ an. Colin McGinn wiederum rezensiert* es in der New York Review of Books Nr. 6/2002. Da heutzutage kaum ein Begriff mehr missverstanden wird als ‚Wahrheit‘ sei McGinns kurze Zusammenfassung zitiert: Williams argues that truth is both indispensable to… Weiterlesen Über Wahrheit

Avicenna

Zufällig oder nicht: Es ist durchaus ein Signal, wenn in „Spektrum der Wissenschaft“ (1/03) in Zeiten, in denen der Islam gerne mit fanatischer Dummheit gleichgesetzt wird (so als sei das Christentum als Religion weniger idiotisch), ein ausführlicher Artikel über den arabischen Gelehrten Avicenna (980-1037) zu lesen ist. Damals stand die arabische Kultur in hoher Blüte,… Weiterlesen Avicenna

Empirismus im Mittelalter

Das Mittelalter gehört zu den Epochen, die in der Öffentlichkeit am undifferenziertesten behandelt werden, was schon am gerne verwendeten Attribut „dunkel“ zum Ausdruck kommt. Dabei gab es im Mittelalter eine Reihe von „modernen“ Denkern, Roger Bacon etwa, oder William von Ockham. Eine Ausnahmeerscheinung ebenfalls Friedrich der Staufer (1194-1250), dessen empirischer Wissensfuror weit über seine Zeit… Weiterlesen Empirismus im Mittelalter

Popper und die analytische Philosophie

In den letzten Jahren ist der Wiener Kreis verstärkt in den Blick der philosophiehistorischen Forschung gerückt. Das ist sehr erfreulich, handelt es sich dabei doch um eine der spannendsten intellektuellen Unternehmungen des letzten Jahrhunderts. Anstatt der sonst weit verbreiteten philosophischen Vorgehensweise (habilitierter Guru sammelt mit esoterischen Wortspenden Schüler um sich, die seine Lehre dann mit… Weiterlesen Popper und die analytische Philosophie

Charles Rosen über T.W. Adorno

Rosen darf wohl ohne viel Übertreibung zu den wichtigsten Musikgelehrten des letzten Jahrhunderts gezählt werden, spannend also, was er über Adornos musiktheoretische Werke zu sagen hat. Sein langer Essay ist in der New York Review of Books Nr. 16/2002 nachzulesen („Should We Adore Adorno?“*). Die wenigen Komplimente an der Oberfläche sollten einen nicht täuschen: Rosen… Weiterlesen Charles Rosen über T.W. Adorno

Pierre Bayle und deutschen Sozialdarwinisten

Es gibt nur einen Grund für diese gewagte Überschrift, nämlich dass sich zu beiden Themen zwei lesenswerte Aufsätze im aktuellen Journal of the History of Ideas (2/2002) finden. Pierre Bayle (1647-1706), dem aufgeklärten Zeitgenossen als prominenter Frühaufklärer bekannt, steht im Mittelpunkt der Abhandlung von Thomas M. Lennon. Der stellt sich die Frage: „Did Bayle Read… Weiterlesen Pierre Bayle und deutschen Sozialdarwinisten