Platon über Konfliktmanagement

Immer noch bin ich mir unschlüssig darüber, ob es faszinierend oder doch eher deprimierend ist, wie wenig sich menschliche Verhaltensweisen in den – sagen wir einmal – letzten 2500 Jahren verändert haben. So passt folgende Empfehlung aus dem siebten Brief Platons erschreckend genau auf den Nahost-Konflikt: […] dann muss ein jeder, dem göttliche Gnade auch… Weiterlesen Platon über Konfliktmanagement

Thomas Nagel: Das letzte Wort

Der New Yorker Philosoph nimmt in diesem kleinen Buch dezidiert Stellung zu den „culture war“, denn er läßt keinen Zweifel daran, dass die Prinzipien der Vernunft im Erkenntnisprozess immer das letzte Wort haben müssen. Dabei greift er einerseits klassische Argumente gegen den Relativismus auf (siehe Zitat), andererseits argumentiert Nagel intrinsisch, indem er zu zeigen versucht,… Weiterlesen Thomas Nagel: Das letzte Wort

Thomas Nagel über den Subjektivismus

Die These „Alles ist subjektiv“ muß unsinnig sein, denn sie müßte ihrerseits entweder subjektiv oder objektiv sein. Objektiv kann sie aber nicht sein, denn sonst wäre sie im Falle der Wahrheit falsch. Subjektiv kann sie auch nicht sein, denn sonst würde sie keine objektive Behauptung ausschließen, unter anderem auch nicht die Behauptung, daß sie selbst… Weiterlesen Thomas Nagel über den Subjektivismus

Don Bates: Machina Ex Deo

„William Harvey and the Meaning of Instrument“ (Journal of the History of Ideas 4/2000) Die Wissenschaftsgeschichtsschreibung hat längst zu Tage gefördert, dass eine Reihe wissenschaftlicher Glanzleistungen auf „dubiose“ Motive zurückgehen, etwa wenn Kopernikus das heliozentrische Weltbild auch damit rechtfertigte, dass die Sonne im Universum eine ähnliche Rolle spiele als Platons Idee des Guten im Reich… Weiterlesen Don Bates: Machina Ex Deo

Die Untiefen der “Wissenschaftssoziologie”

Bruno Latour gebührt die zweifelhafte Ehre, besonders dumme Dinge über die Naturwissenschaften geschrieben zu haben. Im Rahmen der Alan-Sokal-Debatte lieferte Latour dankbare Beispiele dieser speziellen Form geisteswissenschaftlicher Ignoranz. Auch sein neues Buch scheint eher eigenartige Thesen zu vertreten, was Jörg Lau in der „Zeit“ ohne Mühe nachweisen kann: Bescheidwisser in der Politik.

Keith Thomas: A Modern Socrates

The New York Review of Books 15/2001 Nicolas Claude Fabri de Peiresc (1580-1637) war einer der berühmtesten Intellektuellen seiner Zeit. Dass ihn heute ausschließlich Spezialisten kennen ist schade, hängt aber damit zusammen, dass er kaum etwas publizierte. Dafür stand er mit allen bedeutenden Köpfen in Kontakt. Genannt seien nur William Harvey und Erasmus von Rotterdam.… Weiterlesen Keith Thomas: A Modern Socrates

Bemerkungen zum Islam (1)

Seit vielen Jahren habe ich mich kaum mehr mit den Weltreligionen beschäftigt, sondern mich auf religionsphilosophische Fragestellungen beschränkt, die auf einer abstrakteren Ebene als die empirischen religionswissenschaftlichen Erkenntnisse angesiedelt sind. Zum denkbar unoriginellsten Zeitpunkt begann ich nun vor ein paar Tagen in den umfangreichen Macropeadia– (=Britannica-) Artikeln über den Islam zu lesen. Dass Mohammed seine… Weiterlesen Bemerkungen zum Islam (1)

250 Jahre Encyclopédie

Der kürzlich in der Anderen Bibliothek erschienene Prachtband mit ausgewählten Artikeln aus Diderots Encyclopédie ist umstritten, in der aktuellen ZEIT-Literaturbeilage findet sich ein Verriss mit plausiblen Argumenten. Dieser für Telepolis geschriebene Beitrag gibt einen kurzen Überblick über Diderots Projekt.

Leopold Federmair: Früchte der Resignation

„Zu Fritz Mauthner“ Literatur und Kritik Juli 2001 Ein lesenswerter Essay über Fritz Mauthner, der als Sprachkritiker auf eine Reihe von nicht nur österreichischen Philosophen gewirkt hat. Nach wie vor interessant ist sein „Philosophisches Wörterbuch“, zu dem Mauthner u.a. vom berühmten Wörterbuch des Aufklärers Pierre Bayle (1647-1706) angeregt wurde. Bemerkenswert ferner seine vierbändige „Geschichte des… Weiterlesen Leopold Federmair: Früchte der Resignation

Postmoderne Dummheiten: Jacques Derrida zu den Terroranschlägen

Frankfurt – Der französische Philosoph Jacques Derrida, der am Samstag in der Paulskirche von Frankfurt den Theodor-W.-Adorno-Preis (703.500 Schilling) erhielt, fühlt sich nach den Terroranschlägen in seiner Philosophie der Dekonstruktion, in der es keine absolute Wahrheit und keinen letzten Sinn gibt, bestätigt. (dpa) Dabei würde ein Blick in seine Bücher genügen, um die Existenz von… Weiterlesen Postmoderne Dummheiten: Jacques Derrida zu den Terroranschlägen